Endlich: bei der Wahl 2015 der besten CEO´s der Welt wurden auch ihre ökologischen, sozialen und ethischen Leistungen gemessen.
"Wir glauben, dass in einer Ära von Big Data und größerer Transparenz Verbraucher wie Investoren ein immer größeres Interesse daran haben werden, Kultur und Werte eines Unternehmens zu verstehen."
Das Harvard Business Manager Magazin hat im November 2015 die besten CEO´s der Welt gewählt. Dabei fällt auf, das Jeff Bezos, CEO von Amazon, ins fast Bodenlose abgestürzt ist. Was ist passiert? Es wurden neue, ergänzende Bewertungskriterien eingeführt und so die Platzierungen der weltbesten Konzernchefs ordentlich durcheinander gewirbelt.
So setzt sich das neue Ranking zu 80 Prozent aus dem Ranking über den finanziellen Erfolg und zu 20 Prozent aus dem Ranking zu Nachhaltigkeit zusammen. Somit kommt der Langzeit Chef von Amazon Jeff Bezos nicht mehr auf Platz eins, sondern fällt auf den Platz 87 zurück, da die ESG Werte doch relativ schlecht sind. Dabei steht ESG für „Environmental, Social and Governance“ – und berücksichtigt die ökologischen, sozialen und ethischen Aspekte. Das HBM-Magazin schreibt: „Das CEO-Ranking soll ein Maßstab für anhaltenden Erfolg sein. Wir verfolgen und analysieren die Performance jedes CEO´s ab dem ersten Tag seiner Amtszeit. Unser Ziel ist es, eine Liste zu erstellen, die über die jüngsten Quartals- oder Jahresergebnisse hinausreicht und die wirkliche langfristige Performance bewertet.“
Platz eins geht im neuen Ranking an den CEO des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk, Lars Rebien Soerensen. Das Unternehmen erzeugt seit mehr als 90 Jahren Medikamente für Diabetespatienten und setzt sich intensiv mit sozialen und ökologischen Themen auseinander. Lars Rebien Soerensen sagt, dass sich auf lange Sicht soziale und ökologische Probleme zu finanziellen Problemen entwickeln können und daher das Unternehmen auf „Corporate Social Responsibility“ setze. Das Forschungsunternehmen Sustainalytics, welches die Unternehmen auf ihre Nachhaltigkeit untersuchte gab an, dass Novo Nordisk von seiner Entscheidung profitierte, Insulin in Entwicklungsländern mit einem hohen Preisnachlass anzubieten, sich bei der politischen Lobbyarbeit zurückhalte sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Tierversuchen betreibe.
Das HBM-Magazin schrieb in seiner Ausgabe abschließend: „Wir glauben, dass in einer Ära von Big Data und größerer Transparenz Verbraucher wie Investoren ein immer größeres Interesse daran haben werden, Kultur und Werte eines Unternehmens zu verstehen. Sie möchten nicht nur seinen Aktienkurs analysieren, sondern auch seine Verhaltensmuster.“
Quelle: Harvard Business Manager, November 2015